Burgruine Reicheneck
Die Burg Reicheneck wurde erstmals 1238 urkundlich als Besitz des mächtigen Reichsministerialen Ulrich von Königstein bezeugt.
1398 wurde sie zerstört, der Versuch des Wiederaufbaus im Jahr 1400 wurde durch ein Verbot König Ruprechts I. gestoppt.
1416 wurde unmittelbar südlich der abgebrochenen Burg mit einem Neubau begonnen. Mit der Verlegung des Bauplatzes sollte das königliche Verbot des Wiederaufbaus umgangen werden.
1553 folgte eine weitere Einnahme, bei der die Burg ausgeplündert und völlig ausgebrannt wurde. 1559 begann die unter den Kriegsfolgen leidende Reichsstadt mit dem Wiederaufbau. Die Stelle der 1398 untergegangenen Burg auf dem Sporn des Burgberges wurde in die Zwingeranlage integriert.
Nach der Eingliederung Nürnbergs in das junge Königreich Bayern wurde die Burg auf Anordnung des königlich-bayerischen Rentamtes Hersbruck mehr oder weniger ausgeschlachtet: Fenster, Türen, Öfen und sogar Dielen wurden ausgebaut und verkauft. 1809 wurden auch die Gebäude zum Verkauf angeboten, wobei den Käufern der Abbruch freigestellt wurde.
Gleichwohl haben sich bis heute große Teile der Zwingeranlagen und des inneren Schlosses erhalten, die allerdings akut vom völligen Verfall bedroht sind. Bis heute hat sich auch das sog. Jägerhaus erhalten, das um 1650 am äußeren Torhaus angebaut worden war. Das Torhaus selbst und auch noch größere Reste der Kaserne sind irgendwann nach 1935 bzw. 1950 beseitigt worden.